Weitere ergebnislose (Ver-)Suche – Infos zum AMS-Algorithmus

Nicht nur AMS und BMASGK agieren verhalten (“transparency is our duty“ (1) – Zum “AMS-Algorithmus“ von unten), auch andere Institutionen üben sich in informationeller Enthaltsamkeit.
Zu den weiteren Versuchen, detailliertere Informationen zum „AMS-Algorithmus“ zu erhalten.

Synthesis Forschung GmbH

Vom Wiener Hersteller des „AMS-Algorithmus“ gibt’s in einem Dokument (1) die Bemerkung, dass die “Sozialverträglichkeit“ im bisherigen Lebenszyklus des “AMS-Algorithmus“ als “gesichert erscheint“. Weiters macht man ebendort das Angebot, in einen Dialog einzutreten.

Wie mühsam und komplett erfolglos dieses – zugegeben reichlich naive – Unterfangen war, zeigt sich im Ablauf des Schriftverkehrs (Interessenten an den Details  bitte  bei AMSEL anfordern: office@amsel-org.info)

Conclusio:
6 Mails hin und und 5 Mails her ohne jedwedes greifbare Ergebnis.

Volksanwaltschaft (VA)

Von der VA wurde bei Bekanntwerden der Pläne des AMS angekündigt, „Die Volksanwaltschaft werde alle Wege, Verfahren und Möglichkeiten ausschöpfen, um einer Stigmatisierung von Menschen entgegenzuwirken, die Unterstützung und Zuwendung benötigen“ und dass mit einer Prüfung „der Weg zu einer Grundsatzdiskussion der Konsequenzen dieses Projekts freigemacht werde“ und man hoffe auf eine „weitestreichende Einbeziehung der Zivilgesellschaft“. bzw. „Am besten würde sich dazu eine „parlamentarische Enquete“ mit dem Sozialministerium, dem AMS, Ländervertretungen, Fachleuten, Betroffenen und allen parlamentarischen Fraktionen eignen..“ (2)

Anfragen an die Volksanwaltschaft (Anfrage_VA_Kraeuter_April_2019_red), was sie denn konkret in diese Richtung vorangetrieben hat, blieben ohne konkretere Antworten.

Das trifft sowohl auf den im April 2019 ausscheidenden, ressort-zuständigen Volksanwalt Kräuter (VA_Kraeuter_Antwort_April_2019_red) als auch auf seinen Nachfolger Achitz zu (VA-BD-SV_1040-A_1_2019_04.10.2019_EALIs_AMSEL_und_SoNed!_red).

Nachsatz: Von VA Kräuters Ankündigung. „Ich werde auch den letzten Parlamentsausschuss meiner Amtszeit Anfang Juni nützen, um vor den möglichen negativen Folgen dieser Automatisierung zu warnen.“ findet sich weder in der „Parlamentskorrespondenz“ noch im  Sitzungsprotokoll des Ausschusses noch in den VA-Presseaussendungen irgendeine Spur.

Conclusio: Den recht klaren Äusserungen im Jahresbericht 2018 (3) sind keine substantiellen, von aussen erkennbaren Aktivitäten der Volksanwaltschaft gefolgt.(4)

Arbeiterkammer Oberösterreich

AMS-Vorstandsmitglied Kopf erwähnte in einem futurezone-Beitrag, dass die Arbeiterkammer  Oberösterreich (AKOÖ) einen Auftrag an die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zur genaueren Durchleuchtung des Algorithmus erteilt hat. (5)

Der Mailverkehr mit der AKOÖ war ebenfalls kaum erhellend.

Österreichische Akademie der Wissenschaften / Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA)

Auch von der ÖAW, die dann an das ITA weiterverwies, kam nichts Informatives. Das ITA selbst reagiert nicht.

 


(1) Personenbezogene Wahrscheinlichkeitsaussagen (»Algorithmen«) / Stichworte zur Sozialverträglichkeit –http://www.synthesis.co.at/images/Personenbezogene_Wahrscheinlichkeitsaussagen_Algorithmen_Mai2019.pdf
(2) https://derstandard.at/2000090540950/Volksanwaltschaft-prueft-AMS-Algorithmus
(3) http://volksanwaltschaft.gv.at/downloads/72sag/PB-42-Nachpr%C3%BCfend.pdf – Seiten 97ff
(4) Aufgrund analoger Erfahrungen nicht ganz unvorhersehbar – siehe „Epic fail – Die österreichische Volksanwaltschaft als ‚Menschenrechtsinstitution‘?“- https://www.aktive-arbeitslose.at/menschenrechte/volksanwaltschaft/epic_fail_die_oesterreichische_volksanwaltschaft_als_menschenrechtsinstitution.html bzw. als PDF – http://www.soned.at/images/Forum_10_04_07_07/Epic_fail_VA_NHRI.pdf
(5) https://futurezone.at/meinung/der-beipackzettel-zum-ams-algorithmus/400641347

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