Ein bekannter Austro-Kanadier pflegt zu sagen: „Wer das Gold hat, macht die Regeln„. Passt so nicht ganz zu einer Demokratie. Dennoch wird diese Einstellung in gewissen Kreisen gelebt und sie wird weiter verkündet, indem jene als „Gegner der Republik“ geächtet werden, die sich gegen die dahinter stehenden Interessen auflehnen.
Gewiss, in einer Welt des Wettbewerbs um den Standort sind auch die Wünsche von Investor*innen zu berücksichtigen. Auf der anderen Seite sind allerdings Viele, ja die überwiegende Mehrheit, die ein freies Leben in Würde genießen möchten.

Auf dem Weg zum Ausgleich der damit verbundenen Widersprüche befinden sich das zu Investitionen bereite Finanzkapital auf der einen und das Streben des Wahlvolkes auf der anderen Seite der Waage. Wer mehr an Bedeutung in der öffentlichen Meinung gewinnen kann, hat die Nase vorn. Seit langem ist in Deutschland diesbezüglich ein Ungleichgewicht festzustellen. Die Wirkung auf große Teile der ehemaligen Mitte der Gesellschaft blieben nicht aus. Mit Hartz IV hält diese Tendenz des Abstiegs unter die Armutsgrenze weiter an. Das gilt insbesondere auch für jene, die arbeiten, doch von dem Verdienten keine ausreichende soziale Teilhabe erwirtschaften können.
Datenquellen: Eurostat plus Veränderung der Werte von 2006 bis 2014
Nachdem die Löhne sozial bestimmt werden, wäre es doch für die Politik eines Landes ein leichtes, das Abrutschen weiter Teile ihrer Wählerschaft zu verhindern. Als Modell dafür bietet sich das von einer breiten Zivilgesellschaft ausgearbeitete Zukunftsbudget an. Doch das Volk wird darüber kaum informiert und kann daher nur allzu leicht hinter jenes Licht geführt werden, das mit solidarischer Energie aus Schweden herüber leuchtet. Zu verschieden sind die Meinungen und zu wirksam die Nebelgranaten, die jene werfen, die den Status quo erhalten wollen. Wahrlich auf der Strecke bleiben die Gesundheit und die ungenutzten Potenziale des Einzelnen, sowie – u. a. als Folge davon – dessen (Wahl-)Freiheit. Betrachten wir dazu die Zusammenhänge zwischen der Einkommensverteilung und dem Einkommen der nächsten Generation im Erwachsenenalter.

Auch wenn die „Absetzbewegung der wohlhabenden Gesellschaftsschichten“ in Schweden in der Zwischenzeit erfolgreich war, so sehen wir an der Grafik mit dem Niedriglohnvergleich, was politisch möglich ist. Per Molander: „Der Erfolg der Verteilungspolitik in den skandinavischen Ländern während des 20. Jahrhunderts erklärt sich mit dem Einsatz eines breiten Spektrums von Instrumenten auf politischem Gebiet – Ausbildung, Sozialversicherung, Steuern und Transfer. … Während einige der genannten Instrumente im Zuge einer Globalisierung der Ökonomie schwerer einzusetzen waren, haben nationale Regierungen über andere, wie Ausbildung und Arbeitsmarkt, noch die volle Kontrolle“. (a. a. O., S 183)
Um diese Kontrolle über Ausbildung und Arbeitsmarkt für die Umgestaltung in eine solidarischere Zukunft zu nutzen, bedarf es der Macht der Vielen (vgl. Multitude). Neben dem Finden gemeinsamer Ziele und Strategien wird die Herausforderung darin liegen, die bewusst Ausgegrenzten wieder für das politische Geschehen zu begeistern. Die Wahl von sozial engagierten Menschen, den SommerSonnen, bietet einen gangbaren Weg, an dessen Ende es dann heißt:
„Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf die millionenfache Wahl von sozial engagierten SommerSonnen ins Parlament der Herzen.“
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